Dienstag, 1. Dezember 2015

Paradoxes Verhalten

Oft ging es mir so richtig schlecht. In diesen Momenten wollte ich jedoch ausschließlich mit meinem Freund zusammen sein.

Paradox oder?

Immer wenn es mir so richtig schlecht geht und meine Gedanken wieder unentwegt kreisen, möchte ich meinem Partner einfach Nahe sein. Ich möchte mit ihm kuscheln oder ihn zumindest anrufen, wenn ich gerade bei der Arbeit bin.

Es ist doch verrückt...die Gedanken drehen sich, um die Beziehung, stellen alles in Frage und trotzdem möchte man nur bei dem Partner sein, ihn umarmen...

Bei mir war es oftmals so, ich hatte diese Gedanken, es ging mir schlecht und ich wollte ihn bei mir haben. Mein Kopf sagte mir, ich will nicht bei ihm sein, ich will nicht mit ihm kuscheln und trotzdem tat ich es. Meine Therapeutin sagte meinem Partner und mir, es ist ganz wichtig die Situation, die Angst und Gedanken auslöst NICHT zu vermeiden. Was bedeutet das also?

Es bedeutet, dass trotz der quälenden Gedanken ich mich immer mit meinem Freund konfrontieren musste, sprich am Wochenende ging es während des Krankenhausaufenthaltes nach Hause in unser gemeinsames zu Hause. Ich hätte auch, um dieses quälende Gefühl "zu vermeiden" bei meinen Eltern schlafen können, das ist aber nicht Sinn der Sache. Es ist wichtig sich mit seinen Ängsten zu konfrontieren. Denn wenn man es immer und immer wieder versucht und es trotz der Gedanken "aushält", dann realisiert der Kopf irgendwann, dass die Gedanken einen nichts anhaben können. Es ist schwer und verwirrend. Aber der Partner ist nun mal der Auslöser der Gedanken, es dreht sich nur um ihn, um die Liebe zu ihm und um die Beziehung. Da könnte man meinen, dass das Schluß machen hilft, aber wie ich schon beschrieben hatte, bringt dies gar nichts. Damit versucht man aus der Situation auszubrechen, man versucht damit den Zwang und den quälenden Gefühlen auszuweichen. Das funktioniert nicht. ALSO: Die Situation nicht vermeiden! Nicht aus der Situation flüchten. Stark bleiben und das Paradoxe erst ein Mal annehmen. Versucht die Gedanken hinzunehmen! Versucht die Gedanken nicht mehr als bedrohlich und gefährlich anzusehen, denn nur deshalb fixiert sich euer Gehirn auf diese Gedanken und es kommt zum Zwang.

Ich weiß, ich wiederhole mich, aber es ist sehr wichtig zu verinnerlichen, dass das alles den Zwang am Leben hält, wenn man diese Gedanken bekämpft...